Viele Menschen haben diesen Begriff zwar einmal gehört, können sich aber meistens nichts darunter vorstellen. Und sie können es schon gar nicht nachvollziehen, wie es ist ein Leben als hochsensibler Mensch zu führen.
Man muss dies nicht unbedingt über seine stark ausgeprägten Sinne spüren. Auch ist es nicht immer gegeben, dass man sehr empfindlich ist. Es ist vielmehr so, dass diese Menschen über weitere Sinne verfügen. Also über den „sechsten“ oder sogar „siebten“ Sinn. Die meisten kennen es als „Hellsichtigkeit“ oder „Hellfühligkeit“.
Durch extreme Empathie und eine mediale Begabung zeichnet sich diese Hochsensibilität aus. Die meisten von ihnen haben schon im Kindesalter eine umfangreiche Lebenserfahrung.
Das Leben als hochsensibler Mensch ist oft nicht einfach im Alltag, da diese Menschen u.a. andere Empfindungen haben, als „normale“ Menschen. Dies wird für solche Menschen manchmal zu einem Problem.
Beispielsweise werden schon Kinder mit dieser Begabung im Kindergarten oder in der Schule als krank betitelt. Sie werden oft als Schwächling dargestellt, da die Interessen etc. sich auf einer anderen Ebene befinden. Diese Kinder schwimmen oftmals nicht mit dem Strom mit, da sie keinen Sinn dahinter sehen. Schon allein das macht diese Kinder zum Außenseiter.
Wirklich angenehm ist solch ein Leben natürlich nicht. Man möchte ja auch gemocht und geliebt werden. Und eben genauso wie man ist. Es ist aber Gott sei Dank immer wieder schön zu sehen, dass diese Menschen ihren Weg finden glücklich zu sein. Darüber bin ich sehr froh. Denn jeder Mensch ist einzigartig und liebenswert.
Ich selbst habe schon im Kindesalter gespürt, dass ich in keine Schublade passe. Was andere im Kindergarten für toll empfunden haben, das war für mich sinnlos.
Warum musste ein Kind um Punkt 10 Uhr mit den anderen Kindern auf die Kindergartentoilette? Warum wurde um Punkt 10.15 Uhr das Frühstück eingenommen und um Punkt 10.45 Uhr gingen alle gemeinsam zum Zähneputzen? Kann ich denn nicht auf die Toilette wenn ich muss? Das war für mich seltsam.
In der Schule wurde man zum Außenseiter, weil man nicht auf der Toilette mit den anderen geraucht hat. Das war mir unerklärlich.
Warum hinterfragt niemand, ob dies Sinn macht? Mir kam es immer so vor, als würden wir zu Maschinen herangezüchtet. Warum muss man viele Dinge tun, nur um die Anforderungen anderer zufriedenzustellen?
Fragen über Fragen tauchten auf. Ich merkte ganz schnell, dass ich in der Minderzahl war. Aber das war irgendwann mal kein Problem mehr für mich, denn ich wusste, dass ich mir und anderen gegenüber ehrlich bin. Ich spielte niemanden etwas vor. Und dieses Gefühl war toll. Ich habe mich nicht jeden Tag verkauft.
Man muss auch dazu sagen, dass die Unterstützung in der eigenen Familie eine große Rolle spielt. Denn diese Unterstützung von Menschen, die einen lieben, ist sehr wertvoll. Ich selbst hatte in der Familie nie Probleme.
Mein Mann ist beispielsweise froh, dass ich viele Entscheidungen aus meiner Begabung heraus für uns treffe. Denn diese sind immer die richtigen. Das macht das ganze leichter. Meine Mutter ist glücklich, dass ich meine Begabung ausleben kann und mich nicht mit einem Beruf herumquälen muss, der mich nur krank machen würde.
Im normalen Berufsleben wird es dann für hochsensible Menschen schon schwieriger. Denn die Anforderungen werden immer höher und die Wertungen anderer immer brutaler.
Dies hat mich dann dazu bewogen meine Fähigkeiten und Begabungen zum Beruf zu machen. Andere zu ermutigen ihren eigenen Weg zu gehen. Denn wenn man sich treu bleibt, dann ist man innerlich im Gleichgewicht und das Glück ist immer auf deiner Seite.
Als Heilerin ist es oft nicht einfach damit zu leben, denn Menschen kommen mit anderen Erwartungen in deine Praxis. Dort treffen oft Schubladen und Zwangsjacke auf die große Freiheit. Das sind viele Menschen nicht gewöhnt.
Im Alltag neigt man als hochsensibler Mensch dazu, den anderen ständig helfen zu wollen. Sie eben auf ihren richtigen Weg bringen zu wollen. Man muss manchmal bitter erfahren, dass dies viele ablehnen, weil sie es nicht kennen und Angst davor haben.
Als hochsensibler Mensch mit diesen Begabungen hat man oft mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Werten und Empfindungen zu tun. Beispielsweise sind Menschenmassen oder Reizüberflutungen oft nicht zu ertragen. Es passiert immer wieder mal, dass man eben Infos durch seine Sinne bekommt, die man so eigentlich gar nicht haben möchte. Beispielswiese wenn man im Bett liegt und schlafen möchte.
Alles in allem bin ich froh, diese Begabung zu haben, denn ich kann meine Lebenserfahrung und meine Fähigkeiten an andere weitergeben und sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten.
Natürlich ist es oft nicht einfach, aber ich habe für mich herausgefunden, dass nicht ich das Problem bin, sondern die Denkweise und Art der Mitmenschen, Situationen etc.
Du darfst eines nicht vergessen – Du bist gut so wie du bist!